Montag, 3. September 2012

Studie: Fukushima-Unglück verursachte Mutationen

Erschreckende Nachricht von Contratom:


Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat offenbar Spuren bei den dort heimischen Schmetterlingen hinterlassen. Forscher entdeckten noch in der dritten Generation Mutationen bei einer Art, die sie im Umfeld des Unglücksorts gesammelt hatten. Wenige Monate nach der Katastrophe waren bei einigen Schmetterlingen (Zizeeria maha) etwa Form und Farbmuster der Flügel verändert.
Riesenschmetterlinge bei Fukushima; Bild: bi-luechow-dannenberg.de
Riesenschmetterlinge bei Fukushima; Bild: bi-luechow-dannenberg.de
Die Forscher folgern, dass dass künstliche Radionuklide aus der Nähe des Atomkraftwerks von Fukushima physiologische und genetische Schäden bei dieser Spezies verursacht haben. Die Tiere sind als eine Art Bioindikator bekannt – wenn sie auf die Umwelt reagieren, könnte das Veränderungen im jeweiligen Ökosystem anzeigen.
Das Team sammelte Mitte Mai 2011 insgesamt 144 Schmetterlinge an zehn Orten im Umfeld von Fukushima, die während des Unglücks noch Larven gewesen waren. Bei insgesamt 12,4 Prozent der Tiere wurden abnorme Merkmale wie kleinere Flügel entdeckt. In der zweiten Generation stieg die Zahl der Auffälligkeiten auf 18,3 Prozent, in einer dritten Generation wiesen sogar 33,5 Prozent Veränderungen auf, darunter waren etwa missgebildete Fühler. Eine weitere Suche im September 2011 erwies bei 238 Schmetterlinge insgesamt 28,1 Prozent Schäden, u.a. Missbildungen der Beine und Flügel sowie Anomalien im Farbmuster der Flügel. In der dann folgenden zweiten Generation dieser Insekten stieg die Zahl auf 59,1 Prozent.
Dass radioaktive Strahlung das Erbgut verändern kann und auch beim Menschen Schäden hervorruft, ist medizinisch unstrittig. Auch in den Genen der Menschen wird sich der GAU wiederfinden, was Tschernobyl bis heute beweist. Nur werden Veränderungen im Vergleich zu den Schmetterlingen erst nach längerer Zeit sichtbar – und der Nachweis eines Zusammenhangs mit Strahlung ist oft schwierig. Bislang war deshalb ein Zusammenhang zwischen Atomanlagen und Erbgutschäden – ausgenommen der Atomwaffentests – bestritten worden. Die japanischen Forscher liefern einen weiteren Beweis, dass Atomkraftwerke unkontrolliert gefährlich sind.
“Es ist an der Zeit, die Dramatik durch den Betrieb der AKW endlich anzuerkennen und als Schlussfolgerung alle Atomkraftwerke sofort stillzulegen”, fordern AtomkraftgegnerInnen.

Auch bei Heise ist dies kommentiert und hat noch Ergänzungen:
http://www.heise.de/tp/blogs/2/152647

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen